Justus Heck, M.A.

Universität Bielefeld

Curriculum Vitae

Justus Heck studierte von 2005 bis 2008 Soziologie, Politikwissenschaft und Philosophie an der Universität Konstanz und von 2008 bis 2012 Soziologie an der Universität Bielefeld. Sein Studium wurde mit einem Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert. Nach seinem erfolgreichen Masterabschluss begann er ebenfalls an der Universität Bielefeld ein Promotionsstudium mit einer Arbeit zur „Vermittlung im Streit. Gesellschafts- und interaktionstheoretische Studien“. Die Promotion wurde vom Rektorat der Universität Bielefeld mit einem Abschlussstipendium gefördert. Das Promotionsverfahren wurde Anfang Mai erfolgreich abgeschlossen. Von 2013 bis 2016 war Justus Heck Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Universität Bielefeld. Diese Tätigkeit nahm er 2017 nach einer Forschungsmitarbeit im internationalen und interdisziplinären Projekt „eikones Bildkritik“ im Teilprojekt „visuelle Semantik und visuelle Beobachtung“ an der Universität Luzern, Schweiz, erneut auf. Seit Anfang 2020 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Bielefeld.

Von Mitte Mai bis Dezember 2020 war Justus Heck Fellow am Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“.

Forschungsprojekt

„Vergemeinschaftung von Juristen“

Auf die Rechtskultur haben die an den Gerichtsverfahren beteiligten Juristen einen zuweilen unterschätzten Einfluss, der sich z.B. in der Praxis widerspiegelt, Urteile abzusprechen oder Vergleiche zu befürworten. Eine gewisse Nachgiebigkeit wird erwartet, wenn die involvierten Juristen „vergemeinschaftet“ sind, entweder weil sie sich regelmäßig im Gerichtssaal gegenüberstehen oder in derselben Kleinstadt wohnen. Zu den Gemeinschaften, die die Kultur rechtlicher Konfliktführung prägen, so meine Annahme, zählen auch diese lokalen Beziehungen unter Juristen. Vergemeinschaftung von Juristen wurde verschiedentlich beobachtet, aber ihre Entwicklungsstadien und die sich daraus ergebenden Konsequenzen wurden in der Rechtssoziologie weder theoretisch noch empirisch hinreichend erforscht. Daher möchte ich in meinem Projekt untersuchen, welche Formen juristischer Vergemeinschaftung zu unterscheiden sind, wie sie anlaufen, welche gesellschaftlichen und organisatorischen Faktoren sie begünstigen und ob man ihre Existenz soziologisch beklagen muss.

Publikationen (Auswahl)

  • Heck, Justus (2015): Erving Goffmans Asyle. In: Stefan Kühl (Hg.): Schlüsselwerke der Organisationsforschung. Wiesbaden: Springer VS, S. 303–307.
  • Heck, Justus (2016): Der beteiligte Unbeteiligte. Wie vermittelnde Dritte Konflikte transformieren. In: Zeitschrift für Rechtssoziologie 36 (1), S. 58–87.
  • Heck, Justus (2016): Von der Unwahrscheinlichkeit des Versöhnens. Bericht zur Tagung „Verzeihen ‒ Versöhnen ‒ Vergessen“ an der Universität Luzern, 4.‒5. März 2016.
  • Heck, Justus; Bora, Alfons; Jost, Fritz (2016): Vorbemerkungen zum Themenschwerpunkt. In: Zeitschrift für Rechtssoziologie 36 (1).
  • Heck, Justus; Letztel, Walter (2018): Mediation in Selbst- und Fremdbeschreibung. In: Perspektive Mediation, S. 103–107.
  • Heck, Justus (2019): Die Angst des Schiris vor dem Elfmeter. Zur Interaktionssoziologie des Fußballspiels. In: Sport und Gesellschaft 16 (1), S. 33–60.
  • Heck, Justus; Itschert, Adrian; Tratschin, Luca (Im Erscheinen): Legitimation durch Verfahren: Zum Entstehungskontext und zur Aktualität eines Nicht-Klassikers. In: Soziale Systeme (Einleitung zum Themenheft „Legitimation durch Verfahren“).
  • Heck, Justus (Im Erscheinen): Vermittlung im Zivilverfahren. Zu Funktionen und Folgen undifferenzierter Konfliktbearbeitung. In: Soziale Systeme (Themenheft „Legitimation durch Verfahren“).
  • Heck, Justus (In Vorbereitung): Vermittlung im Streit. Interaktions- und gesellschaftstheoretische Studien.